Vortrag von Werner Gehlert zum Heimatabend des Finsterwalder Heimatkalenders im März 2024
Unspektakulär in der Ankündigung, entwickelte sich zum Heimatabend des Finsterwalder Heimatkalender eine spannende Reise durch das Braunkohlenzeitalter dreier Rheinischer Braunkohlentagebaue.Werner Gehlert, Fachmann für Fossilien Rheinischer Braunkohlen, beim Vortrag am 01. März 2024, im Finsterwalder Heimatkalender. |
Fotografischer Blick in den Tagebau Hambach, mit geologischen Eck-Daten. |
Rheinisches Braunkohlenrevier
Bei einer Sohlentiefe von 400 Metern, ist Hambach der tiefste Braunkohlentagebau in Deutschland. Mit 7 abbauwürdigen Flözen sicher auch einer der ergiebigsten im Rheinischen Revier, auch was die Fossilien betrifft. Diese beginnen im unteren Miozän (ca. 16 Mill. Jahre) und reichen herauf bis zum Pliozän (ca. 1,5 Mill. Jahre) zurück. Zur Übersicht hier eine kleine Stratigraphische Tabelle.
Stratigraphische Tabelle Känozoikum. |
Die Vielfalt besonders der Pflanzenfossilien überrascht. Vorgestellt wurden einige Beispiele folgender Blattfossilien:
- Ahorn
- Amberbaum
- Sumpfzypresse
- verschiedene Eichenarten
- Zelkova, Verwandte der Ulmen
- Pappeln
- Ginko, was eine Rarität darstellt
- Elsbeere
- Weinrebe
- Platanen
- Lindenverwandte
Ahorn-Blattfossilien Rheinische Braunkohle. |
Verwandte der Ulmen und Unbekanntes oben rechts. |
Lindenverwandte, Sumpfzypresse und eine Besonderheit: Weidenblüten rechts. |
Mit dem Mineral Vivianit blau verfärbte Blattfossilien aus der Rheinischen Braunkohle. |
Nach der Vorstellung der beiden weiteren Tagebaue Garzweiler und Inden, ging es zu fossilen Samen von Sequoia (Küstenmammutbaum), Fichtenzapfen, Magnolien, Hickory-Nüssen u.v.m.
Steinkerne verschiedener Samen. |
Mammutbaumstamm neun Meter lang und seine missglückte Präparierung. |
Da Tiere auch im Miozän schon Spuren hinterließen, gab es Grab- und Fraßspuren verschiedener Art in Hölzern zu sehen. So haben es Bohrmuscheln bis in die Flöze der Braunkohle geschafft.
Verschiedene Bohr- und Fraßspuren im fossilen Holz. |
Wohnröhren von Krebsen der Gattung Ophiomorpha isp. |
Hut- oder Kegelquarzit. |
Von den empfindlichen Blattfossilien abgesehen, lagen an diesem Heimatabend auch Fossilien zum Anfassen bereit. Dazu zählten verschiedene Arten an fossilen Nüssen, Samen, Baumpilzen und ein besonders schöner großer Pinienzapfen.
Mitgebracht: Verschiedene tertiäre Braunkohlenfossilien zum Anfassen. |
Sehr schöne Exemplare vorgestellter Fossilien der Rheinischen Braunkohle.. |
Einen alten Bekannten aus Lauchhammer gab es auch zu sehen.
Die bekannte Förderbrücke aus Lauchhammer. |
Werner Gehlert bei der Erläuterung der Entstehung der Kegel-Quarzite. |
Wer sich weitere Fossilien aber auch Edelsteine, Mineralien, schöne Gesteine und sogar Schmuck aus aller Welt ansehen möchte, hat am Samstag den 20. April 2024 ab 10:00 Uhr, in der Gaststätte Griebner in Klingmühl /Niederlausitz, die Gelegenheit. Eintritt ist frei. Über eine kleine Spende für die weitere Arbeit freut sich die Vereinskasse natürlich.
Die Veranstaltung ist für Kinder ab dem Grundschulalter geeignet.
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