Samstag, 14. Mai 2016

Neujahrswanderung 2016

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Neujahrswanderung 2016 durch den Tonkschen Plan

Am 09. Januar trafen sich zahlreiche Heimatfreunde, Gäste und natürlich einige Journalisten vor dem Schwimmstadion Finsterwalde Niederlausitz, auf dem Ponnsdorfer Berg. Ziel war die diesjährige Neujahrswanderung der Heimatfreunde des Finsterwalder Heimatkalenders, durch ein recht junges Siedlungsgebiet der Stadt zu leiten.


Heimatfreunde und Gäste des Finsterwalder Heimatkalenders am Treffpunkt.
Interview des Vorsitzenden Manfred Rothe
Zum Start der Wanderung stand natürlich auch das Fernsehen bereit. Manfred Rothe musste jedoch erst mal den Begriff Tonkscher Plan erläutern. Stammt dieser doch aus einer Zeit als Bauern noch größere zusammenhängende Feldflächen als Plan bezeichneten. Mit modernen Lageplänen hat das noch nichts zu tun.
In einem Begleitheft zur Neujahrswanderung 2016, können die Geschichte des Stadtviertels, seine Entwicklung und die Entstehung der Begriffe gern nachgelesen werden. 

Hier zwei Internetadressen dazu:
Finsterwalder Heimatkalender: Das Heft zum Vortrag, zur Wanderung etc.
Wie ist der Heimatkalender erhältlich?

Begrüßung der Teilnehmer in der Hagenstraße
Begrüßung auf eisglatter Fahrbahn in der Hagenstraße. Mit einer Einführung in das Thema Baugeschichte der Stadt und einiger Kritik der Anwesenden an der Stadt Finsterwalde, wegen der mangelnden Schneeberäumung, ging es los. Hatte es die Stadtreinigung auch sechs Tage nach dem Schneefall noch nicht geschafft die Straße zu beräumen und zu streuen.

Einführung durch Manfred Rothe vom Heimatkalender Finsterwalde
Namensgeber des Stadtviertels ist übrigens ein bekannter Finsterwalder Baumeister Adolf Tonke. Dieser hat diese ehemaligen Felder erworben und später erschlossen.

Der Weg durch den Tonkschen Plan führt über folgende Straßen und Wege:


Die Hagenstraße
Ponnsdorfer Weg
Ponnsdorfer Berg
Hagenstraße
Siegfriedstraße
Kriemhildstraße
Sonnewalder Straße
Crinitzer Bahn

Ein Teil der Straßennamen deutet schon die Zeit ihrer Entstehung an. Es ist die Zeit vor dem Nationalsozialismus, den 20iger Jahren. Einer Zeit die in Finsterwalde von einem Bauboom gekennzeichnet wurde.

Kunst am Bau. Schönes tropisches Wandgemälde.
 Fast wirkt es wie aus einer anderen Zeit, das Wandgemälde in der Hagenstraße. Die kalten Temperaturen und das Glatteis lassen kaum glauben das es auch mal warm werden könnte.
Einmündung Hagenstraße und Sonnewalder Straße.

Blick in die Sonnewalder Straße in Finsterwalde.
 Die Sonnewalder Straße markiert die Westgrenze des Tonkschen Planes.


Manfred Rothe bei lustigen Anekdoten zur Besiedlungsgeschichte.
Die Stadtführung gerät zeitweise zur Wanderung durch die fernere und sehr ferne Geschichte der Region Altkreis Finsterwalde. Alte Besiedlungsspuren reichen Jahrtausende zurück, wie Funde bei der Bebauung immer wieder zeigten.
Manfred Rothe, als ehrenamtlicher Denkmalpfleger und Archäologe, kennt sie gut. Hier beim Erzählen aus seinem riesigen Fundus an Wissen.


Die Siegfriedstraße.

Mitten in der Hagenstraße zweigt die Siegfriedstraße ab. Pate standen auch hier die Nibelungen aus der gleichnamigen zweiteiligen Sage.
Das Rote Haus.

Fast als kleiner Nachtrag zur letztjährigen Weihnachtszeit, wirkt der Weihnachtsstern an einem Haus in der Siegfriedstraße.

Die Krabbel-Echsen an der Hauswand verleiteten die Heimatfreunde zu mancherlei Spekulationen.

Nach Kriemhild, Siegfrieds Frau benannt, die Kriemhildstraße.
Mitten in der Siegfriedstraße zweigt die Kriemhildstraße ab. Ob darin ein tieferer Sinn steckt war Gegenstand verschiedener Spekulationen der Teilnehmer. Ein Ergebnis wurde aber nicht erzielt.
Einwanderer aus Südamerika, eine Araukarie.
Nicht jeder Einwanderer ist ein Flüchtling. Doch dieser kam sicher auch nicht ganz freiwillig, hat hier aber schon länger Wurzeln geschlagen. Eine große Araukarie an ihrem sonnigen Platz in der Siegfriedstraße, traf die Bewunderung der Heimatfreunde des Finsterwalder Heimatkalender.

Zwischenstopp am Südende der Siegfriedstraße.
Hier berichten Heimatfreunde von ehemaligen und noch vorhandenen Familien aus der Gründerzeit des Tonkschen Planes. Grundlage waren alte Adressbücher aus den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. So mancher Familienname ist auch heute noch vorhanden.
Mehr dazu ist im Heft 67 zur Neujahrswanderung nachzulesen.


Kunst im Bau, diesmal ein weihnachtliches Fenster.

Glatteis in der Siegfriedstraße.
Rundbogen-Tür aus Baustahl.







Eisernere Kunst in der Tür. Rundbogen-Tür aus Baustahl.
Künstler allerdings unbekannt.



Vorsichtiges Weiterschlittern zum Ponnsdorfer Weg.
Sektkorken-Sammlung.
Nicht heraus zu bekommen war ob diese Sammlung an Sektkorken vom letzten Silvester 2015 oder schon über mehrere Jahre angelegt worden ist. Viele  Heimatfreunde vermuteten jedoch Letzteres.

Ersatz-Vogel

In Ermangelung anderer Vögel, hier ein künstlerisches Exemplar der hiesigen Tierwelt. Weitgehende Uneinigkeit bestand bei der dargestellten Vogelart. Kranich und Reiher, nach dem Storch die häufigsten Großvögel des Altkreises Finsterwalde, wurden diskutiert.
Auch sonst fielen viele Gärten der Sagen-Straßen als sehenswert auf. Hatten doch viele Eigenheimbesitzer sich künstlerisch großzügig betätigt. Alle Werke hier darzustellen würde den Rahmen der Wanderung deutlich sprengen. Aber, so stellten die Vereinsfreunde des Finsterwalder Heimatkalender fest, mindestens ein Spaziergang könnte sich immer lohnen.


Ponnsdorfer Graben
Fast am Ende des Ponnsdorfer Weges im Norden, unterquert der Ponnsdorfer Graben die Straße. Er ist einer der wichtigsten Zuflüsse zur Kleinen Elster.

Bahnübergang Ponnsdorfer Weg.
Am Bahnübergang der Niederlausitzer Museumsbahn endet das Stadtviertel Tonkscher Plan.
Mit einem kleinen Ausflug in die Geschichte der Bahnstrecke Richtung Crinitz, kehrten die Heimatfreunde um. Mehrere Aufsätze des Finsterwalder Heimatkalender beschäftigen sich mit der Historie der Eisenbahnstrecke.


Eichenstraße an der Bahnlinie
Krügers Plan. Ein ähnliches Siedlungsgebiet wie der Tonksche Plan, wird hier von der Bahnlinie (links) durchquert.
Die Eichenstraße.

Die Geschwister.
Zwei künstlerische bunte Figuren erregen die Aufmerksamkeit der Freunde des Heimatkalender Finsterwalde.

Ponnsdorfer Weg Richtung Norden.
Rechts des Weges Krügers Plan, links der Tonksche Plan.
Historische Karten und archäologische Funde verorten hier mehrere ehemalige mittelalterliche Weinberge.


Ponnsdorfer Weg Richtung Süden.
Dunkle Wolken suggerieren Abendstimmung. Doch es ist erst Mittag, lassen jedoch den angekündigten Wetterwechsel erahnen. Beide Bilder des Ponnsdorfer Weges zeigen nun auch, dass es sich im nördlichen Teil der Stadt Finsterwalde um die höchste Erhebung handelt, den Ponnsdorfer Berg. Heute ist er weitgehend besiedelt. Im Mittelalter und noch weit in die Neuzeit hinein, befanden sich hier Weinberge und Gärten.
Wie auch im Begleitheft zur Wanderung des Finsterwalder Heimatkalender dargestellt, fehlt ein Teil des Berges. Er wurde Opfer einer Kiesgrube, in der dann das Finsterwalder Freibad seine Heimat fand.


Abschlussgespräch durch Manfred Rothe vor dem Finsterwalder Freibad.
Geheimnisvolles fand sich beim Kiesabbau am Ort des späteren Freibades. Heimatfreunde berichten von sehr alten Gräbern unbekannten Alters und ungewöhnlichen Toten darin. Mehr dazu im Heft zur Wanderung Nr. 67.

Stadtwappen Finsterwalde Niederlausitz am Tor zum Freibad.

Zum Abschluss, reger Verkauf des Heimatkalenders und Sonderheftes zur Wanderung.
Gegen 12:30 Uhr Ende der Neujahrswanderung durch den Tonkschen Plan. Heimatfreund Unkenstein und Vorsitzender Rothe beim Verkauf der Hefte zur Wanderung.



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Heimatabend November 2015

Vortrag über die Exekutive im Mittelalter und beginnender Neuzeit


Wilfried Steininger (links) bei seinem Vortrag
Wilfried Steiniger hier mit einem Überblick über die rechtlichen Regelungen und deren Anwendungen im Mittelalter in Mitteleuropa.
Am vollbesetzten Stammtisch des Finsterwalder Heimatkalender-Vereines, gab es einen Ausflug durch die mittelalterlichen Städte. Schnell wurde klar das die Rechtssysteme in dieser Zeit nicht einfacher waren als sie es in der Gegenwart sind. Im Gegenteil. Die vielen kleinen Staaten, ob Fürstentümer, freie Reichsstädte oder abhängige Landesteile, jeder hatte eigene und teilweise eigenwillige Regelungen zur Aufrechterhaltung der Ordnung.


Wilfried Steininger beim Verlesen von Auszügen von Gesetzen aus dem 15. Jahrhundert.
Auszüge aus Gesetzen und deren Zusammenhänge sowie deren Wirkungen. Was in der Lausitz Recht war musste in Anhaltischen Fürstentümern nicht unbedingt richtig sein und konnte drastische Folgen haben.

Das rechtliche Vorstellungen in Form von ähnlichen Gesetzen durchaus den Handelswegen folgten, zeigte Heimatfreund Steiniger anhand von Bestimmungen in den Städten die sich entlang der Salzstraße, der Via Regia und Via Imperii befinden.

Karte der Via Regia und Via Imperii


Vorsitzender Manfred Rothe
Nach gut einer Stunde Vortrag an die Heimatfreunde, Dank von Manfred Rothe an Wilfrid Steininger.