Ein Vortrag aus der Reihe „Zur Ortsgeschichte“ Klingmühl
Vor einem gut gefüllten Saal der Gaststätte Griebner, startete am Freitag, den 2. Februar 2024, ein Heimatabend des Finsterwalder Heimatkalenders mit ungewöhnlichem Thema. Fünfzigtausend Jahre Ortsgeschichte der beiden Orte Gohra und Klingmühl. Wobei Bergheide der eingedeutschte Begriff des slawischen Ortes Gohra darstellt.Gut gefüllter Saal der Gaststätte Griebner in Klingmühl /Niederlausitz. |
Manfred Rothe links und Maik Dietrich rechts. |
Als Ergebnis der Saale 2 Kaltzeit-Randlage, war die Tertiäre Hochfläche wohl schon vor 50 000 Jahren ein interessanter Lebensraum. Mit einer Feuerstein-Handspitze kann die erst Besiedlung in die Zeit der Neandertaler eingeordnet werden. So ist zumindest aus den Forschungen der letzten Jahre zu entnehmen.
Handspitze aus Feuerstein der Neandertaler um Bergheide /Gohra. |
Manfred Rothe erläutert die archäologischen Fundpunkte in der Gemarkung Klingmühl. |
20:30 Uhr, wir sind im Jahr 3 500 v. u. Zeit angekommen. Urnengräber haben mit neuen Siedlern rund um Bergheide und Klingmühl Einzug gehalten. Pumpenriegel und Rodungen im Vorfeld des heranrückenden Klettwitzer Tagebaus, boten Archäologen viele Möglichkeiten für Bodenfunde.
Jungsteinzeitliches Urnengrab bei Bergheide. |
Um 2 800 v. u. Zeit tauchte ein Tongefäß mit ersten Schriftzeichen oder Symbolen auf. Doch bis heute ist die Deutung der zwölf Zeichen nicht gelungen. Nur aus Sachsen sind auf einem kleinen Becher vergleichbare Zeichen bekannt geworden.
Nach einem größeren Sprung in der Zeit, durchzogen im 5. Jahrhundert germanische Stämme die Region. Sie hinterließen jedoch wenig Fundmaterial. Im 7. Jahrhundert folgten schrittweise slawische Stämme. Ihre grauen Keramiken sind rund um Bergheide nachgewiesen.
20:45 Uhr. Im 12. Jahrhundert treffen Deutsche Siedler ein und sind bis heute geblieben. Sie und ihre wendischen Nachbarn hinterlassen markante Holzblockhäuser. Einige davon im 18. Jahrhundert entstanden, überstanden die Zeit bis zur Devastierung. Auch ein gegenüber der Gaststätte Griebner befindliches Haus aus dieser Zeit, fiel der Beräumung des Ortes zum Opfer oder zog als Museumsgebäude nach Lehde in den Spreewald um.
Doch nicht nur die Besiedlungsgeschichte ist interessant. Geologisch hat die Region auch einiges zu bieten. Manfred Rothe machte einen Abstecher zu den Blättertonen und Geschiebemergeln der tertiären Klettwitzer Hochfläche.
Geschiebemergel-Aufschluss mit Haifischzähnen. Klettwitzer Tertiär-Hochfläche südlich Bergheide. |
Geologisch ist das noch nicht alles. Edelstein-Funde rund um Klingmühl, Bergheide und den Kiesgruben dazwischen, war ein weiteres Stichwort. Achate, Turmaline, Bergkristall, Amethyste, versteinerte Hölzer, Bernstein und selbst sogenannter Hornstein, ein polierbarer Kieseltorf. Und das alles in verschiedenen Farbvariationen.
In einem Sonderheft, dem Bergheider Heft Nr. 8, werden Beispiele der gefundenen Edelsteine und Halbedelsteine in einfacher Form vorgestellt.
Heft Nr. 8 der Bergheider Hefte. Eine Reihe Sonderhefte des Finsterwalder Heimatkalender. |
Manfred Rothe mit dem Sonderheft über Funde von Schmucksteinen. |
20:05 Uhr. Nach einer interessanten Stunde Vortrag, klingt der Abend mit den Fragen der Besucher aus.
Fragen der Zuhörer werden beantwortet. |
Freitag 1. März 2024, 19:00 Uhr im Altnaundorf. Heimatabend mit Vortrag zu den Fossilienfunden in den tertiären rheinischen Braunkohlen.
Samstag 16. März, 9:30 Uhr, Saal der Gaststätte Griebner in Klingmühl. Yu-Gi-Oh Fun-Turnier des FYT.
23. März 2024, 15:00 Uhr. Treffe der Klingmühler und ehemaligen Klingmühler in der Gaststätte Griebner, natürlich in Klingmühl.
05. April 2024, 19:00 Uhr. Heimatabend im Altnaundorf. Thema noch offen.
20. April 2024, 10:00 bis 15:00 Uhr, Saal der Gaststätte Griebner in Klingmühl.
Große Finsterwalder Mineralien- und Fossilienbörse.
Eine Übersicht der Veranstaltungen des Finsterwalder Heimatkalenders finden sie hier:
Veranstaltungsplan des Finsterwalde Heimatkalender
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